„Heimat Europa stärken“ - Preis Verleihung
Mit diesem Preis sollen Projekte und Initiativen unterstützt werden, die sich für einen grenzüberschreitenden Austausch einsetzen und den europäischen Geist in den Kreis Coesfeld tragen.
Die Westfälischen Nachrichten berichteten auf ihrer Kreisseite vom 4.12.2019 von der Preisverleihung im Landeswettbewerb „Heimat Europa“, die am 2.12. in Nottuln-Darup stattfand. Der zweite Preis ging dabei an die Deutsch-Polnische Gesellschaft (DPG) Lüdinghausen.
In seiner Danksagung für diese große Anerkennung der Arbeit nahm Karl-Heinz Kocar zunächst den Begriff der „Heimat“ auf, wies darauf hin, dass Nysa, die aktuelle polnische Partnerstadt Lüdinghausens, bis 1945 als „Neisse“ für viele Deutsche Heimat gewesen sei, bis sie fliehen mussten oder vertrieben wurden. Nach dem Krieg aber sei Schlesien Heimat geworden für viele Polen, die aus dem an die damalige Sowjetrepublik Ukraine verlorenen Gebiet um Lemberg vertrieben worden waren.
Im heutigen Polen werde der Begriff der „Heimat“ von den Regierenden allerdings in einem stark nationalistischen Sinne aufgefasst, woraus Angst vor vermeintlich zu liberalen Werten Westeuropas und vor fremden Menschen (Migranten) und Religionen resultiere, aber auch vor konsequenter Beachtung rechtsstaatlichen Prinzipien wie der Unabhängigkeit von Justiz und Medien.
Kocar sah die Aufgabe der DPG darin, auch unter erschwerten Bedingungen immer wieder zwischen möglichst vielen Bürgern der seit 1993 verpartnerten Städte Nysa und Lüdinghausen Brücken des gegenseitigen Verständnisses zu bauen, in allen Altersgruppen und auf möglichst vielen Feldern. Gemeinsam erfahre man nämlich erst verbindende Werte und erkenne – gerade auch in den emotionalen Momenten einer Begegnung - die Verpflichtung zu gegenseitiger Solidarität. Und erst dann lasse sich zu Recht von einer gemeinsamen „Heimat Europa“ sprechen!
Der DPG-Vorsitzende dankte dem Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr für die Verleihung des Preises.
Fotos ©: E.Bieronski für DPG Lüdinghausen