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Emeritierung von Pfarrer Mikolaj Mróz

Ein Wegbereiter der Städtepartnerschaft geht in den Ruhestand.

Er war in den 1980er-Jahren einer der entscheidenden Wegbereiter der Städtepartnerschaft mit dem polnischen Nysa.  Später war er natürlich auch oft dabei, wenn es in Nysa oder Lüdinghausen etwas zu feiern gab. Am seelsorglichen Austausch mit Engagierten in Taverny, Utrecht, Lüdinghausen und Nysa nahm er ebenfalls gern teil. Seit dem 1. September 2021 ist Pfarrer Mikolaj Mróz nun im Ruhestand, emeritiert nach Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren.

Am 25. Juli, dem Jakobus-Tag, hat der Oppelner Bischof Andrzej Czaja den Gläubigen, die in er zentralen Gemeinde  St. Jakobus und St. Agnes zur Feier der Hl. Messe versammelt waren, den Namen ihres neuen Pfarrers verkündet, der die Nachfolge von Prälat Mróz antreten werde.

Im Februar 1946 war der langjährige Neisser Pfarrer in dem kleinen Ort Groß Stanisch (Staniszcze Wielkie) ganz im Osten des Oppelner Landes geboren worden.  Im Jahre 1986 hatte Mikolaj Mróz dann das Leitungsamt in der zentralen Pfarrgemeinde von Lüdinghausens späterer Partnerstadt Nysa/Neisse übernommen.

 Ziemlich früh erfuhren Mitglieder der Lüdinghauser Pax-Christi Gruppe in Nysa bereits davon. Schon 1985 hatte nämlich die Sondierungsphase auf dem Weg zu einer Städtepartnerschaft in die noch ganz andere Welt jenseits des Eisernen Vorhangs begonnen. Mikolaj Mróz wusste, dass in seiner künftigen Gemeinde Familien mit deutschsprachigem Hintergrund lebten, auf die wir als Sprachmittler angewiesen waren. Er  sagte sofort zu, dass er unser Anliegen einer Städtepartnerschaft in eine heute polnische Stadt unterstützen werde. 1987 nahmen dann Pax-Christi Mitglieder in einer Delegation aus Lüdinghausen mit dem damaligen Bürgermeister Holtermann an der Wallfahrt Nysa / Oppeln nach Tschenstochau teil. Im Anschluss dolmetsche Pfr. Mróz die ersten Gespräche zwischen Bürgermeister Holtermann und seinem Amtskollegen in Nysa, zu dem Pfr. Mróz bis dahin noch keinen Kontakt hatte.

 „In der schwierigen politischen Großwetterlage der 1980er Jahre wäre die Städtepartnerschaft ohne kirchliche  Unterstützung nicht zu Stande gekommen. Dass es uns in der Friedensbewegung wichtig war, nicht nur Kontakte unter Katholiken, sondern ausdrücklich auch mit Schulen und diversen städtischen Einrichtungen zu initiieren, ließ Pfr. Mróz uns ausgiebig mit mitverantwortlichen Laien in seiner Pfarrgemeinde diskutieren“, erinnern sich Margret und Peter Kopmeier.

Vielen Besuchern aus der Steverstadt hat er die Besonderheiten „seiner“ Kirche und die Preziosen in der Schatzkammer erläutert, in deutscher Sprache. „Deutsch ist meine Muttersprache“,  verriet er dann gern, „Polnisch meine Umgangssprache“. Seine Mutter habe ihn stets „Klaus“ gerufen. Und der dichtende Freiherr Joseph von Eichendorff, dessen Grabstätte sich in Neisse befindet, war ihm immer stärker ans Herz gewachsen.

Auf weiteren Wallfahrten begleitete er auch in den letzten Jahren Bus- und Motorrad-Pilger aus der deutschen Partnerstadt  in alte schlesische Wallfahrtsorte, etwa zum geschichtsträchtigen St.-Anna-Berg südlich von Oppeln, aber auch zum bedeutendsten polnischen Marienheiligtum in Tschenstochau.

Peter Kopmeier und Karl-Heinz Kocar