20. Reise der DPG führt nach Krakau und Heiligkreuz
Zum zwanzigsten Mal bot die Deutsch-Polnische Gesellschaft Lüdinghausen eine Reise in das Nachbarland Polen an. Vom 19. bis 26. April waren 34 Reisende aus Lüdinghausen und Umgebung in Begleitung einer sehr versierten Reiseleiterin in Krakau und in der Wojewodschaft Heilig Kreuz unterwegs.
Fotos und Text © A. Witt
Bei den vorherigen Fahrten waren bereits 15 der 16 Wojewodschaften (vergleichbar unseren Bundesländern) besucht worden, so dass zwangsläufig der Gedanke gefasst wurde, diesmal diese Region kennen zu lernen. Diese Region liegt an der Weichsel, dem längsten Fluss Polens, etwa auf halber Strecke zwischen Warschau und Krakau. Der Name leitet sich von dem alten Wallfahrtskloster Heilig Kreuz ab, das wiederum auch dem dortigen Mittelgebirge den Namen gab. Der Besuch des Klosters, in dem Splitter des Kreuzes Christi als Reliquie verehrt werden und das auf einem 600 Meter hohen Berg liegt, war an einem Tag, an dem auch die Regionalhauptstadt Kielce mit seinem Nationalmuseum besichtigt wurde, Ziel der Gruppe.
An den anderen Tagen wurden die alte Herzogs- und Bischofsstadt Sandomierz mit ihrer bedeutenden Kathedrale besucht, eine Schiffstour auf der Weichsel gemacht und verschiedene Kirchen, Burgen , Schlösser und Ruinen besichtigt. Eindrucksvoll war auch der Besuch der Feuersteinmine Krzemionki, in der bereits 3000 v. Chr. durch Bergbau der gestreifte Feuerstein für Waffen und Werkzeug abgebaut wurde.
An den ersten drei Tagen stand die alte Königsstadt Krakau auf dem Programm. Der erste Tag war der Altstadt mit der Burg und Kathedrale auf dem Wawel, dem Collegium Maius der Jagiellonen-Universität, dem großen Marktplatz, der Tuchhalle und der Marienkirche mit dem großen Schnitzaltar des Nürnberger Bildhauers Veit Stoß gewidmet.
Am zweiten Aufenthaltstag wurde Oskar Schindlers Fabrik besichtigt, in der vielen Juden des Lagers Plaszów durch Beschäftigung damals das Leben gerettet worden war und die inzwischen zu einem Museum gestaltet wurde, das eindrucksvoll und bedrückend die Jahre der deutschen Okkupation Krakaus zeigt. Weiter wurden das historische jüdische Viertel Kazimierz mit Friedhof und Synagoge sowie die alte Synagoge - jetzt Museum - besucht. Das Abendessen wurde ebenfalls in diesem Quartier, verbunden mit einem Klezmerkonzert, eingenommen.
Am nächsten Tag wurde Krakaus Vorstadt Nowa Huta besichtigt, nach dem 2. Weltkrieg als Muster einer sozialistischen Arbeiterstadt aus dem Boden gestampft, mit einem großen Hüttenwerk im Zentrum - das Ganze als Gegenstück zur "bürgerlichen" Kulturmetrople Krakau. Der damaligen politischen Ideologie folgend, war dort auf einen Kirchenneubau bewusst verzichtet worden. Auf Druck der katholischen Bevölkerung erstand schließlich aber doch die Kirche "Arche Noah", die durch ihre moderne Ausstattung und Architektur beeindruckt.
Neben den Besichtigungen vermittelte die Reiseleiterin, die die Gruppe während der gesamten Reise engagiert begleitete, durch ihre Informationen zu Land und Leuten, Kultur, gesellschaftlichem Leben, Geschichte des Landes und politischen Situationen ein gutes Bild über das Nachbarland Polen.