Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Karl-Heinz Kocar
Als einen Menschen, der beseelt ist von der Sehnsucht nach Frieden und der Verständigung unter den Völkern, bezeichneten die Rednerinnen und Redner Karl-Heinz Kocar, dem am Dienstag das Bundesverdienstkreuz am Bande durch Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Coesfeld verliehen wurde.
„Es ist ein festliches Bild hier, mit vielen strahlenden Gesichtern, zu einem nicht alltäglichen Anlass, denn die Verleihung haben wir nicht so oft“, eröffnete der Landrat die Feierstunde, die aufgrund einer Erkrankung des Geehrten von Oktober in den März verschoben werden musste. Schulze Pellengahr hob das außergewöhnliche Engagement des Jubilars hervor, das in all den Jahren viel bewegt habe. „Als Motor und Impulsgeber waren das überzeugende Faktoren für die Verleihung, für die ein langes, formales Verfahren nötig ist. Ihr Lebenswerk als Brückenbauer für Völkerverständigung, vor allem mit Polen, ist Beispiel gebend. Die Partnerschaft mit Nysa und die Gründung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft DPG haben dabei ein neues Niveau geschaffen und zur Heilung vieler Wunden beigetragen. Sie haben gezeigt, was ein Einzelner bewegen kann“, so der Landrat, der auch das Engagement in der Friedensbewegung und der Kirche hervorhob.
„Ich weiß nicht, ob ich das verdient habe, denn ich hatte viele Mitstreiter“. Besonders nannte er seine Familie, mit Ehefrau Ingrid, den Kindern und Enkelkindern. Neben vielen Lüdinghauser Bürgern, die er alle namentlich aufzählte, dankte Kocar ganz besonders Jolanta Barska, die frühere Bürgermeisterin und jetzige stellvertretende Landrätin aus Nysa, und Regina Stajak, Vorsitzende des Vereins „Freunde der Partnerstädte von Nysa“, die eigens aus Polen zum Festakt angereist waren. Jolanta Barska überbrachte die Grüße und Glückwünsche aus Nysa und lobte die Arbeit von Kocar und dessen Kontakte auch zu den anderen Partnerstädten aus Nysa, dessen Ehrenbürger er seit 2013 ist.
„Karl-Heinz setzt sich seit dem Flüchtlingsstrom von 2015 mit Sprachkursen für die Flüchtlinge ein und verband viele Menschen mit unterschiedlichen Sprachen. Er ist ein wundervoller Freund mit voller Tatkraft und Ideen“, sagte die aus dem Libanon stammende Nahed Hassan. Kocar begrüßte neben Bürgermeister Ansgar Mertens auch Wegbegleiter aus der Politik, wie die frühere NRW-Europaministerin Angelika Schwall-Düren, die Kocar für sein ehrenamtliches Engagement dankte und ihn „als ein großes Vorbild für uns alle nannte“. Kocar selbst wünschte sich zum Abschluss seiner beeindruckenden Rede einen Vertrauensprozess der Völker und der Partnerschaft mit Nysa eine gute Entwicklung, zu der bisher schon die Schulen, die Musik oder der Kontakt unter den Sportlern ihren Beitrag geleistet haben. „Die Menschen haben Sehnsucht nach Frieden“, so Kocar. Günther Sterz dankte, dass Kocar die Kontakte zu Chören aus Nysa hergestellt habe, die bis heute durch gemeinsame Konzerte anhalten. Anita Lisowska zweite Vorsitzender der DPG, bezeichnete Kocar als treibende Kraft und kreativen Kopf, der viele Menschen zusammengebracht und die Städtepartnerschaft mit Leben gefüllt habe. Helga Hüning untermalte den Festakt mit einigen nachdenklichen Liedern musikalisch.
Am Abend trafen sich die Gäste aus Polen mit Karl-Heinz Kocar und Mitgliedern des DPG-Vorstands im Wirtshaus „Burghof“ zu einem Austausch über die nächsten gemeinsamen Termine in diesem Jahr.
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